Neuigkeiten Bürgermeisterin

Auf ein Wort im August 2019


Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

bevor alle in Urlaub weg sind - ich auch - darf ich noch mein Vorwort für August fertigstellen.

Als Thema greife ich heute mal die gleich hier daneben platzierte Stellungnahme des Bayerischen Gemeindetages zu den heutigen Umgangsformen von Privatpersonen insbesondere mit Politikern auf. Anlass der Stellungnahme war auch der Mord an Kassels Regierungspräsidenten Lübcke. Wir Bürgermeister in Bayern wurden vom Gemeindetag zu unseren eigenen Erfahrungen befragt.

Ich habe mir erlaubt, da auch meine einschlägigen Erfahrungen zu schildern. Zusammenfassend lässt sich sagen: „Alles, was gut läuft, ist normal, alles, was schief läuft, dafür ist allein die Bürgermeisterin verantwortlich!“

Und das wird einem mehr oder weniger charmant dann auch zugetragen oder direkt mitgeteilt. Man soll doch immer „auf Augenhöhe“ mit den Bürgern diskutieren. Kann ich gerne machen, wenn sich der Bürger auch auf meine Augenhöhe herab begeben würde….

Anonyme Beschuldigungen, Briefe oder Mails wandern bei mir gleich in die Ablage P – Papierkorb – ohne sie zu lesen. So bin ich auch dafür, dass in allen sozialen Medien die anonymisierte Form der Kommentierung abgeschafft werden muss. Wer nicht Manns oder Frau genug ist, offen und auch belangbar hinter seiner Meinung zu stehen, sollte hier keinen rechtsfreien Raum nutzen können.
 
Die Meinung über Politiker ist ja allgemein schlecht und weit abgeschlagen hinter Ärzten oder Feuerwehlern oder Polizisten. Wundert mich auch keineswegs, weil sich ja auch all unsere Medien auf Verfehlungen stürzen, die von Einzelnen begannen werden. Schadenfreude, wenn ein Politiker zu schnell am Steuer erwischt wird – „das geschieht ihm grade recht“, helle Aufregung, wenn‘s einen selber trifft, dann heißt es: „Ja,  hat die Polizei nichts Anderes zu tun?“
 
Kabarettisten füllen Säle, weil sie hervorragende Imitatoren von Bundespräsidenten, Kanzlern oder Ministerpräsidenten sind und diese ganz einfach der Lächerlichkeit preisgeben dürfen. Als Person des öffentlichen Lebens wurde mir einmal bescheinigt: „Sie müssen das aushalten...“
 
Und deshalb jetzt mein Kommentar dazu: Die berühmte Transrapidrede vom ehemaligen Bayerischen Ministerpräsidenten wurde nur deshalb ein Schlager, weil er schneller denken als reden kann. Viele seiner Zuhörer haben vielleicht bis heute das ganze Projekt nicht verstanden und müssen das durch hämisches Gelächter kaschieren.....


Mit freundlichen Grüßen
 

Ursula Mayer
Erste Bürgermeisterin